Theater in Würzburg

Mainfranken Theater in Würzburg

Ruth Ebensfeld

Erstellt | Geändert

Mainfranken Theater Würzburg


Geschichte des Hauses

Julius Graf Soden gilt als Begründer des Würzburger Stadttheaters. Am 3. August 1804 eröffnet er mit dem Schauspiel "Stille Wasser sind tief" und legte damit den Grundstein für mittlerweile über 200 Jahre ungebrochene, begeisterte und erfolgreiche Theatertradition in Würzburg. Erzherzog Ferdinand von der Toscana, der ab 1806 von Würzburg aus sein Großherzogtum regierte, förderte das Haus sehr, dennoch geriet es bald in finanzielle Nöte. Doch obwohl es immer wieder drastische Sparmaßnahmen gab - zuletzt im Jahr 2001 - hielten die Würzburgerinnen und Würzburger immer an ihrem Theater fest und es kam nie zu einer endgültigen Schließung.

Immer wieder tauchen große Namen am Würzburger Theater auf. Beispielweise agierte in der Spielzeit 1833/34 Richard Wagner als "Choreinstudierer" und "Leiter der Pantomieme" am Haus. In dieser Zeit komponierte er auch sein Erstlingswerk "Die Feen". Ein weiterer Höhepunkt dieser Zeit war ein Gastspiel des Virtuosen ("Teufelsgeiger") und Komponisten Niccolo Paganini. Während das Theater den ersten Weltkrieg noch glimpflich überstand, musste der Spielbetrieb im Zuge der Inflation 1923 und 1930 eingestellt werden. In den 20er Jahren wurden häufig moderne Stücke durch den Stadtmagistrat abgesetzt, so Brechts "Dreigroschenoper" oder Wedekinds "Lulu". Einen kulturellen Höhepunkt feierte dagegen Richard Strauß, der 1926 seine Oper "Ariadne auf Naxos" in Würzburg dirigierte.

Beim großen Fliegerangriff durch englische Kampfbomber am 16. März 1945 wurde auch das Theatergebäude völlig zerstört. Doch die Kultur- und Theaterfreude der Würzburger Bevölkerung war ungebrochen. Bereits im Sommer 1945 kam es zu ersten privaten Theateraufführungen, zum Teil in den Ruinen, die als realistische Kulisse dienten. Später wurde die Turnhalle des Lehrerseminars zum "Theater am Wittelsbacher Platz" umfunktioniert. 1966 schließlich öffnete der Theaterneubau auf dem Grund des einstigen Würzburger Bahnhofs mit Wagners "Meistersingern" feierlich seine Türen.

 

Das Mainfranken Theater heute

Gleich in seiner ersten Spielzeit durfte Intendant Prof. Hermann Schneider, der seit 2004 die künstlerischen Geschicke des Hauses bestimmt, das 200 jährige Bestehen des mittlerweile zum "Mainfranken Theater" umbenannten Schauspiel- und Opernhauses feiern. Das Theater präsentiert sich heute als klassischer Dreisparten Betrieb und prägt das kulturelle Leben der Stadt Würzburg und des Großraums Mainfranken entscheidend mit. Katharina Wagner gab 2003 mit dem "Fliegenden Holländer" hier ihr Regiedebüt und im Jubiläumsjahr kam Richard Wagners Frühwerk "Die Feen" in Würzburg zur Erstaufführung.

Trotz der drastischen Sparmaßnahem des Jahres 2001 zeigt das Mainfranken Theater einen abwechslungsreichen, vielseitigen und ambitionierten Spielplan.

Neben den Produktionen im Großen Haus bietet das Theater mit dem Philharmonischen Orchester Würzburg unter seinem GMD Enrico Calesso auch zahlreiche Sinfonie- und Kammerkonzerte, die kleine Spielstätte lädt zu Kammerballetten, Liederabenden und Kammerschauspielen ein. Darüber hinaus sorgt das Mainfranken Theater auch mit einem umfangreichen Kinder- und Jugendprogramm für Schulen und theaterbegeisterte Familien.

(Quelle: Mainfrankentheater Würzburg)

 

Kontaktdaten

Mainfranken Theater Würzburg
Theaterstraße 21
97070 Würzburg

Tel 0931 - 3908-0
info(at)theaterwuerzburg.de
www.theaterwuerzburg.de

Ruth Ebensfeld

Erstellt | Geändert